Michael Ellis DeBakey

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Michael E. DeBakey, 2002

Michael Ellis DeBakey bzw. Michael Ellis De Bakey (* 7. September 1908 in Lake Charles, Louisiana; † 11. Juli 2008 in Houston, Texas[1]) war ein US-amerikanischer Herzchirurg; er perfektionierte u. a. die Herz-Lungen-Maschine und war an der Entwicklung chirurgischer Verfahren für das Kunstherz beteiligt. Die Schreibweise seines Nachnamens ist selbst in den von ihm verfassten Publikationen uneinheitlich, die nach ihm benannten Institutionen verwenden die Schreibweise DeBakey.

Michael Ellis DeBakey wurde unter dem Namen Michel Dabaghi als Sohn von Shaker und Raheeja Dabaghi (die später den Familiennamen zu DeBakey anglisierten) geboren. Seine Eltern waren libanesische Maroniten, die in die USA immigriert waren. Seine medizinische Ausbildung absolvierte er an der Tulane University in New Orleans. Am Zweiten Weltkrieg nahm DeBakey als Freiwilliger teil und wurde Direktor der Surgical Consultants' Division der United States Army. In seiner Militärzeit schlug er u. a. die Einrichtung der Mobile Army Surgical Hospital (M.A.S.H.) vor, die später durch den gleichnamigen Roman und Film bekannt wurden.

1969 wurde DeBakey Direktor des Baylor College of Medicine, ebenfalls 1969 erhielt er die Presidential Medal of Freedom, 1987 die National Medal of Science.

DeBakey gehörte 1980 zum Ärzteteam, das kurz vor dessen Tod den jugoslawischen Staatschef Josip Broz Tito aufgrund seiner pAVK („Raucherbein“) behandelte.[2] Ebenfalls 1980 wurde er nach Kairo gerufen, um dort bei Mohammad Reza Pahlavi eine Splenektomie durchzuführen, obwohl DeBakey in dieser Prozedur kaum Erfahrung hatte. Behandlungsfehler führten zum Tod des Patienten.[3] 1996 leitete DeBakey das internationale Operationsteam, das die Bypass-Operation des damaligen Präsidenten Russlands, Boris Jelzin durchführte.

Neben einer Klassifikation für Aortendissektionen tragen die von ihm entwickelte Gefäßklemme und Coronarpinzette (für Bypasschirurgie), ein Kunstherzsystem für den Linksherzersatz (im Einsatz an der Medizinischen Universität Wien), die DeBakey High School for Health Professions und das Michael E. DeBakey Veteran’s Affairs Hospital des Texas Medical Center in Houston seinen Namen.

Beim Kunstherzen kam ihm 1969 Denton Cooley mit der ersten Verpflanzung zuvor, was – da Cooley ohne Rücksprache handelte – zum Bruch der beiden Chirurgen führte[4], die seit den 1950er Jahren an der Baylor College eng zusammengearbeitet hatten und unter anderem Techniken zur Entfernung von Aneurysmen entwickelten. Im Laufe seiner Karriere führte DeBakey mehr als 60.000 Operationen durch. Im Alter von 97 Jahren erlitt er selbst eine Aortendissektion und wurde von Ärzten am Methodist Hospital in Houston durch die von ihm entwickelte Operationstechnik gerettet.[5]

DeBakeys erste Frau Diana starb 1972, aus dieser Ehe entstammen die Söhne Michael und Dennis, die Söhne Ernest und Barry starben schon vor ihm. Seine zweite Frau war die deutsche Schauspielerin Katrin Fehlhaber, mit der er die Tochter Olga-Katarina hatte.

Seit 1999 war er ausländisches Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.[6]

2008 wurde der renommierte Albert Lasker Award for Clinical Medical Research, den er selbst 1963 erhielt, ihm zu Ehren in Lasker~DeBakey Clinical Medical Research Award umbenannt.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Many consider Michael E. DeBakey to be the greatest surgeon ever.

The Journal of the American Medical Association, 2005[7]

He could be sweet as dripping honey when it came to patients and medical students, but could be brutal with surgical residents. I guess he was trying to make us tough.

Jeremy Morton, Herzchirurg[7]

DeBakey hat weit über 100 wissenschaftliche Fachaufsätze/-arbeiten veröffentlicht.

Auf Deutsch sind folgende Bücher erschienen:

  • Michael E. DeBakey, Antonio M. Gotto, Lynne W. Scott, John P. Foreyt: Die DeBakey-Herzdiät. Heyne, München, 1987, ISBN 3-453-00013-7
  • Gotthard Schettler, Michael DeBakey, Hubert Mörl, Egbert Nüssel: Der Mensch ist so jung wie seine Gefäße. Piper Verlag, 1985 (3. Aufl.) ISBN 978-3-492-02908-7
  • Frederick Christopher, Alton Ochsner, Michael E. De Bakey, Paul H. Matis, Sepp Dortenmann: Chirurgie des praktischen Arztes – Symptomatik, Diagnostik, Therapie. Medica-Verlag, Stuttgart, Zürich, 1957.

Einzelnachweise

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  1. vgl. AP: Dr. Michael DeBakey Is Dead at 99 bei nytimes.com, 12. Juli 2008
  2. „Signum mali ominis“ – Die Krankheit des Marschalls Josip Broz Tito. Abgerufen am 31. Mai 2016.
  3. William Shawcross, Vanity Fair 1988
  4. Altman The Feud, New York Times, 27. November 2007
  5. Lawrence K. Altman: The Man on the Table Devised the Surgery, The New York Times, 25. Dezember 2006
  6. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Michael Ellis De Bakey. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 24. August 2015 (englisch).
  7. a b „Michael DeBakey, Rebuilder of Hearts, Dies at 99“, New York Times, 13. Juli 2008